Analogforum Krefeld 2012

Ich hatte für das diesjährige Analog Forum gleich 2 Überraschungen als Tonquelle geplant:

  1. Quelle – der MD-109 UKW Tuner
  2. Quelle – der Palmer Plattenspieler aus England

In dem Oktober-Newsletter von Harbeth ist mir ein Plattenspieler-Laufwerk namens „Palmer“ aufgefallen, mit dem Harbeth seine Lautsprecher auf der Britischen „National Audio Show“ erfolgreich vorgeführt hat und das machte mich natürlich neugierig. Weitere Recherchen brachten durchweg positive Ergebnisse: So wurde zum Beispiel der Palmer Plattenspieler von dem Britischen HiFi Magazin „HiFi World“ zum „Turntable of the Year Winner 2010“ gewählt und die Kommentare, die im Internet zu finden sind, sind alle recht euphorisch.

Nachdem mir das Laufwerk und der Hersteller auch von Alan Shaw (Harbeth) persönlich empfohlen wurde, traute ich mich den Palmer 2.5 zu bestellen. Der Plattenspieler kam 3 Tage vor der Messe und gleich beim ersten Probehören war mir klar, dass es sich hier um ein wirklich gutes Laufwerk handelt, dass mit Taktsicherheit, Dynamik und korrekter Tonalität die Schallplatte mit amtlicher Qualität abzutasten in der Lage ist. Ich baute auf das Palmer-Laufwerk den Tecno-Tonarm und das „Etile“ von reson auf – eine Tonarm/Abtaster Kombination, die sehr gut zueinander passt, ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis bietet und gut und zuverlässig arbeitet. Allerdings merkte ich schon bald, dass die Qualität des Palmer Laufwerkes hier noch bessere Komponenten zu lässt.

Als Verstärker hatte ich 2 Konfigurationen, die ich im Wechsel spielte:

  1. Creek Wyndsor Phonovorverstärker und Magnum Dynalab MD-309 Vollverstärker
  2. Croft Micro 25 RS Vorverstärker mit Quicksilver MC-Step-Up und den Croft Series 7 R Mono-Endverstärkern

Der Magnum Dynalab MD-309 zeigte wieder einmal, dass er ein Verstärker ist, der der Musik nichts hinzufügt – sie aber bis in die feinsten Nuancen durch zeichnet und scheinbar grenzenlose Dynamik bietet. Einer der ganz wenigen Verstärker, die sowohl fein-dynamisch als auch grob-dynamisch absolute Spitze sind.
In der Kombination mit dem „Etile“ Tonabnehmer im Palmer Laufwerk und den Harbeth M30.1 Lautsprechern passte der Creek „Wyndsor“ tonal am besten in diese Anlage. Die whest PS30R Vorstufe zeigte hier zwar etwas mehr Auflösungsvermögen und Dynamik, aber der „Wyndsor“ war in diesen Disziplinen auch nicht ganz schlecht und zeigte etwas mehr Energie im Grundtonbereich, was das Klangbild in seiner Natürlichkeit abrundete.

Obwohl preislich etwas günstiger konnte auch die Croft Anlage begeistern. Gegenüber dem sehr großzügigem Klangbild der Magnum Dynalab/Creek Kombination spielten die Crofts mit preußischer Genauigkeit. Die Croft Mono-Endverstärker (zumal die „Regulated“ Version) passt einfach perfekt zu den Harbeth M30.1 Lautsprechern: Bässe und Impulse kommen herrlich trocken und auf den Punkt genau. Die räumlich Staffelung des Klangbildes wird mit herrlicher Tiefe und stabiler Positionierung der Musiker reproduziert.

Als Lautsprecher spielte ich hier die Harbeth Monitor 30.1. Die neueste Version dieses Klassikers aus dem Studio-Bereich spielte frappierend genau und zeigte natürlich trotzdem die für Harbeth typische Wärme des Klangbildes, die es braucht um lange ermüdungsfrei und mit immer neuer Freude Musik zu hören.

Die Kette zeigte sehr schön die fantastische Klangqualität des MD-109 Tuners, den ich mit Hilfe der ST-2 Stabantenne und des MD-209 Antennenverstärkers auf WDR3 eingestellt hatte. In den Pausen des Wechseln der Schallplatte schaltete ich dann oft auf den Tuner um und das Auditorium war regelmäßig fasziniert von der außergewöhnlichen Klangqualität, die dieser Tuner in den Raum zauberte. Aber auch meine zweite Quelle, der Palmer Plattenspieler, begeisterte uns mit seinen erstaunlich dynamischen Fähigkeiten und seinem aufgeräumten Klangbild, das die Instrumente und Musiker gut lokalisierbar und sehr real in den Hörraum stellte. – Großes Kino!

Mein Hörraum war die meiste Zeit sehr gut besucht – wie die ganze Messe wohl mit ca. 2500 Besuchern einen neuen Besucher-Rekord verzeichnen konnte.  An dieser Stelle noch einmal mein Kompliment an die Organisatoren von der Analog Audio Association und meinen Dank für diese gelungene Veranstaltung!
Vielen Dank auch an Ulrich Apel, der mit seinen Tuner-Workshops in meinem Hörraum uns die Funktionsweise von Antennen und viele Erkenntnisse über den Rundfunk gebracht hat – so zum Beispiel, dass wir noch lange UKW über Antenne empfangen werden können, da es von den Sendern heißt, dass wir das Abschalten von analogen UKW Sendern wohl nicht mehr erleben werden… Da ich diesmal als Aussteller allein war, konnte ich nur ein paar Bilder von meinem Raum machen – ich wünsche trotzdem viel Spaß beim Schauen!