The 27th Bristol Sound & Vision Show

Die Bristol Show ist zur Zeit die wohl größte Britische HiFi Messe und ich hatte mich dieses Jahr dazu entschlossen sie zu besuchen um zu sehen, wie sich derzeit die Briten zu Hause  präsentieren. Früher habe ich regelmäßig die „Penta-Show“ in London Heathrow besucht (die leider nicht mehr stattfindet), wodurch sich viele bis heute wichtige Kontakte ergeben haben. Ich flog mit einem sehr kleinem Flugzeug, einer Embraer 135 mit nur 37 Sitzen von Hamburg direkt nach Bristol und wurde dort von Michael Creek abgeholt, der mich dann auch den ersten Tag auf der Messe begleitete.

Creek Audio stellte hier nicht aus, da Creek (genau so wie Harbeth) mehr auf internationalen Märkten präsent ist als im Ursprungsland. Die Stadt Bristol hat im 2. Weltkrieg leider sehr unter deutschen Bombengriffen gelitten, weshalb im Zentrum kaum noch alte Häuser stehen und hier die Atmosphäre ähnlich unpersönlich wie hier in Kiel ist. Allerdings sind erstaunlich viele alte Kirchen stehen geblieben und in Hafennähe findet man schon noch einige Überreste der Viktorianischen Zeit und der Frühindustrialisierung, was recht stimmungsvoll und interessant ist. Auch wie in Kiel: Sobald man ans Wasser kommt, wird es schön. Die Messe fand im Marriot Hotel statt und war sehr gut besucht (fast so wie die Norddeutschen HiFi Tage in Hamburg ;-) ).

Hier kann man sehen, wer alles ausstellte: „What HiFi“ Bristol Show Guide

Ich traf viele gute Bekannte wie Graham von Trichord Research, Alan von Harbeth, Paul von Naim, Steve von Michell und natürlich Bob Surgeoner von Neat Acoustics. Neat hatte einen sehr schön eingerichteten Raum, in dem es auch wirklich gut geklungen hat – hier habe ich viel Zeit mit Musikhören verbracht und beschlossen, dass ich die umwerfend klingenden, neon-pinkfarbenen Motive SX2 Lautsprecher, die Bob als Unikat für Ausstellungen hat machen lassen, unbedingt in meinem Arbeitszimmer haben muss.

Voller Nostalgie war die Begegnung mit den alten Nytech Verstärkern, die von einem Deutschen (!) und einem Österreicher wieder ausgegraben und mit Hilfe des alten Entwicklers wieder in Kleinserie hergestellt werden. Sehr gut klang die Vorführung mit den Albarry Verstärkern (mit Lumin Steamer und den Amphion Lautsprechern).  Auch im Audio Note Raum klang es recht ansprechend. Harbeth Lautsprecher wurden in einer Vorführung von REL als Surround-Lautsprecher benutzt um damit deren Subwoofer vorzuführen. Ein Gebrauchthändler, der sich auf britische Studio-Geräte spezialisiert ist, hat mit der Lautsprecher Marke „Graham“ eine Replik des LS 5/9 Monitor mit Hilfe von Derek Hugh kreiert. Der Raum erregte natürlich Aufmerksamkeit und die alten Studio Geräte, sowie die LP-Klassiker, die gezeigt wurden, schufen nostalgische Atmosphäre.

Bei Naim, die in England traditionell sehr stark sind, gab es natürlich einen Hype auf deren neue Super-Verstärker und bei Spendor klangen die Lautsprecher im Retro-Style wesentlich besser als die modernen Standboxen (Vorführungen auf Messen sind aber auch immer etwas Glückssache!). Tannoy, Dynaudio und Wilson Benesh waren ebenso sehr präsent. Q Acoustic (Lautsprecher) sowie Mitchell & Johnson (Elektronik) konnten mit gutem Klang für kleines Geld überzeugen. Isotek Netzleisten waren ebenso allgegenwärtig wie Lautsprecher von B&W.

Cyrus und Myriad zeigte Verstärker in einem ganz neuen Design.  Auffällig waren viele kleine Hersteller von „Streaming“- oder D/A Wandlern (CAD), neben vielen Plattenspielern, die immer noch in zahlreichen Vorführungen mitspielten. Fazit: Interessante Hotelmesse mit kleinem durchaus internationalen Programm, das naturgemäß von Britischen Herstellern dominiert wird. Sehr nette Atmosphäre – Viel Spaß beim Schauen.